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Karneval – oder auch Fasching – ist in vielen Ländern auf der ganzen Welt beliebt, von Deutschland über Griechenland bis Rio de Janeiro. Das Fest geht auf eine lange Tradition zurück, deren Geschichte vielfältig ist. Je nach Region liegt der Fokus auf unterschiedlichen Facetten des Karnevals.

Den verschiedenen Karnevalsfesten durch die Geschichte und auf der ganzen Welt ist das ausgelassene Feiern gemein.

Der Ursprung des Karnevals

Die Idee des Karnevals beziehungsweise Faschings reicht Jahrtausende zurück und hat ihren Ursprung bereits in alten Kulturen wie beispielsweise bei den Germanen. Sie trugen Tierfelle und Masken, um gegen böse Geister vorzugehen und gleichzeitig die guten Geister zu Frühlingsbeginn anzurufen.

In Mesopotamien vertrieb man vor 5000 Jahren die Geister auf ähnliche Weise, indem man sich als Dämonen verkleidete und Lärm mit Trommeln und Schellen machte.

Doch auch in der Antike gab es bereits ein dem Karneval sehr ähnliches Fest, das Fest der Saturnalien im Dezember, das dem Gott Saturn geweiht war und eine Welt ohne Sklaverei feierte. Es wurde nicht gearbeitet, sondern ausgelassen getrunken, gegessen und gefeiert, wobei Kleidung getauscht und die Sklaven von den freien Bürgern bedient wurden. Hier findet sich bereits das für den Karneval typische Motiv der Umkehr von Ordnung und Hierarchie.

Darum feiern wir Karneval

Der Karneval, wie wir ihn heute kennen, geht wahrscheinlich vor allem auf christliche Ursprünge zurück und bezeichnet den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern vor der noch einmal richtig gegessen und getrunken werden sollte. Die christliche Kirche hatte den Karneval mit seinem Geisterkult skeptisch beäugt und schließlich dem Kirchenjahr untergeordnet, um ihm einen tieferen Sinn zu geben. Die Kirche war es auch, die endgültig die Zeit des Karnevals von Weiberfastnacht bis Faschingsdienstag festsetzte. Die heidnischen Bräuche wie Masken und Lärmen sind allerdings geblieben.

Im Mittelalter feierte die Kirche selbst den Karneval auf ihre Weise, indem auch hier die Ordnung umgestellt wurde. So wurde ein Narrenpapst ernannt, der auf einem Esel in die Kirche ritt, woraufhin der ansonsten übliche Gottesdienst abgehalten wurde.

Der Unterschied zwischen Fasching und Karneval

Fasching und Karneval sind mehr oder weniger austauschbare Begriffe, die sich vor allem nach der Region richten. So ist in Bayern und Österreich vor allem die Rede von Fasching, während in anderen Teilen Deutschlands die Bezeichnung Karneval gebräuchlich ist. Darüber hinaus gehen beide Begriffe auf unterschiedliche Ursprünge zurück:

Für die Bezeichnung Karneval gibt es zwei Erklärungen: Zum einen wird das lateinische beziehungsweise italienische „carne vale“ als Ursprung angeführt, das mit „Fleisch, lebe wohl!“ übersetzt werden kann und auf das Fasten nach dem Karneval abzielt.

Eine weniger bekannte Erklärung ist zum anderen der Schiffskarren der Römer, der in der Kolonie Köln zum Einsatz kam. Zur selben Zeit wie das Saturnalienfest veranstalteten die Römer einen Umzug, der bereits sehr an die heutigen Karnevalsumzüge erinnert. Der Schiffskarren hieß auf Latein „carrus navalis“, was Transportkarren bedeutet. Er wurde bunt bemalt und mit viel Lärm durch Köln gezogen, um den Göttinnen Isis und Nerthus zu huldigen, gleichzeitig sollte mit ihnen als Symbole für Fruchtbarkeit gegen den Tod gekämpft werden.

Der Begriff Fasching geht auf das mittelniederdeutsche „vaschang“ zurück, das „Ausschank des Fastentrunks“ bedeutet. Hier liegt der Fokus auf den letzten alkoholischen Getränken, bevor sie für die Fastenzeit verboten werden.

Der rheinische Karneval und seine Besonderheiten

 Der Karneval am Rhein hat unter anderem durch die vielen verschiedenen Besatzungstruppen eine bewegte Geschichte und konnte nicht immer ausgelassen gefeiert werden. Dennoch haben sich die Rheinländer die fünfte Jahreszeit nie nehmen lassen – in organisierter Form, wie man ihn heute kennt, gibt es den rheinischen Karneval seit dem 18. Jahrhundert. Die höheren Stände wollten gegen das stumpfe, pöbelhafte Treiben während dieser Zeit vorgehen und den Karneval sowie die Maskeraden im Bürgertum verankern.

Sie gaben dem Karneval auf den Straßen ein neues Gewand, als im Jahr 1823 der erste Rosenmontagszug durch Köln zog. Hierzu wurde die Figur des „Held Karneval“ in den Mittelpunkt gestellt, der später zum Karnevalsprinzen wurde. Sein Kostüm erinnert mit Zepter und Hermelinmantel stark an den königlichen Hof, und so wurde es Brauch, den „Held Karneval“ mit einer Leibgarde zum Thron auf dem Neumarkt zu führen.

Die Leibgarde trug rote Waffenröcke, sogenannte Funken, nach denen später das Funkenmariechen benannt wurde, das im Jahr 1883 zusammen mit dem Bauern dazukam und seitdem das „Kölner Dreigestirn“ bildet. Der Rosenmontagszug wurde nach und nach auch in anderen rheinischen Städten wie Mainz und Koblenz eingeführt. Auch die Tradition der politischen Satire geht bereits auf diese Zeit zurück. Unter der französischen Besatzung wurden politische Äußerungen verboten, dennoch trafen sich die Rheinländer für humorvolle und satirische Gespräche – der Ursprung der Büttenreden.

Der Karneval in anderen Ländern

Nicht nur in Deutschland erfreut sich der Karneval großer Beliebtheit: Das berühmteste internationale Beispiel ist wohl der Karneval in Rio, der auf eine Parade einer Sambaschule im Jahr 1932 zurückgeht. Fortan veranstalteten immer mehr Sambaschulen Umzüge und Partys, die Besucher aus der ganzen Welt anlocken. In Bolivien liegt hingegen der Fokus auf dem Tanz der Teufel, während die Kanadier vor allem nackt und mit viel Alkohol im Schnee feiern. In Russland wird der Karneval mit einem Jahrmarkt sowie Butter und Käse begangen.

Darüber hinaus wird Karneval auch in vielen anderen europäischen Ländern gefeiert, wie beispielsweise Griechenland. Dort werden zum Ende der Narrentage die Gesichter in einer Mehlschlacht weiß bepudert, bis nichts mehr zu erkennen ist. In Belgien sind die Karnevalisten als Clown Pirrot verkleidet.

Der berühmteste europäische Karneval ist der Karneval in Venedig, der schon im 18. Jahrhundert Vorbild für die Feiern des deutschen Adels war. Hier finden sich aufwendige Kostüme und Masken, wobei die Straßen voll von verkleideten Feiernden und Maskenbällen sind.

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