Berufsunfähigkeitsversicherung LV 1871

Deutschland ist kein Land der Bewegungsmuffel, auch nicht während der Corona-Pandemie: Das zeigen die Zahlen eines neuen Themendossiers der Versicherungsforen Leipzig, die in einer repräsentativen Umfrage auf die Trainingspläne der Deutschen geschaut haben. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Mehr als 70 Prozent der Männer und Frauen hierzulande treiben zumindest gelegentlich Sport – und das vor allem, um Stress abzubauen und sich für ein paar Minuten am Tag in der Natur zu bewegen. Den Gesundheitswissenschaftlern gefällt das, denn schon 15 Minuten leichter Sport pro Tag senkt die Gesamtsterblichkeit nachweislich um 14 Prozent.

Bequemlichkeit ist Motivationskiller Nr. 1

Gleichzeitig waren die Befragten sehr ehrlich, wenn es um die Gründe ging, warum sie es dann doch mal nicht in die Sportschuhe schaffen: 56 Prozent führten „Lustlosigkeit“ als Motivationskiller an, weitere 53 Prozent außerdem „Bequemlichkeit“. Direkt danach schließt sich „Zeitmangel“ als Grund an, den Sport mal sein zu lassen, wobei hier ein Zusammenhang mit dem Haushaltsnettoeinkommen auffällt: Je mehr die Menschen verdienen, desto weniger Zeit und Lust scheint für Sport da zu sein.

Wenn es aber dann doch mal auf den Trainingsplatz oder zumindest die Spaziergangroute geht, begleitet die Hobby-Sportler überwiegend der Antrieb, sich in der eigenen Haut wohler zu fühlen (63,7%). Ein Großteil der Befragten betätigt sich laut der Umfrage körperlich, um Stress abzubauen, abzunehmen – oder schlichtweg, um einfach mal ein wenig in der Natur unterwegs zu sein.

Dabei spielt auch das Alter eine Rolle bei den Betätigungsgründen: Ältere Menschen sporteln laut Umfrage vor allem, um ihre Gesundheit zu verbessern oder gesundheitliche Probleme zu mindern, während jüngere Menschen eher ganz konkret auf das Abnehmen und die Hoffnung bedacht sind, durch den Sport fitter auszusehen.

Zwei ältere Herren beim Joggen

Dabei haben die Befragten eine klare Lieblingssportart: Joggen (46%), dicht gefolgt von Radfahren (42,5%) und Schwimmen (40%). Sportarten also, die ohne großen Aufwand, Organisation oder teures Equipment betrieben werden können – und die bis auf das Schwimmen auch während der Corona-Pandemie weiterhin ausgeübt werden. Gesundheitswissenschaftler loben übrigens insbesondere die Schwimmer und Radfahrer: Ihre Trainingsmethoden schonen die Gelenke, während Jogger mit der falschen Technik oder Schuhwerk Knie- und Rückenschmerzen riskieren.

Sport heißt nicht immer auch Spaß

Aber nur, weil die Deutschen Sport treiben, heißt das noch lange nicht, dass sie das auch gerne tun: Zwar haben 21 Prozent der Jogger beim Bewegen „großen Spaß“ und immerhin 23 Prozent verspüren noch „etwas Spaß“, allerdings quälen sich stolze 13 Prozent mehr mit Müh und Not als lachenden Mundwinkeln durch die Landschaft. Dabei wird beim Laufen und Joggen noch am meisten gemeckert, während Radfahren und Schwimmen überwiegend von Enthusiasten betrieben wird.

Dass sich Menschen auch hin und wieder zu regelmäßiger Bewegung zwingen, wird die Gesundheit ihnen danken: Längst weiß die Wissenschaft, dass zumindest 150 Minuten moderate körperliche Aktivitäten wie zügiges Spazieren oder Radfahren pro Woche die Gesundheit maßgeblich verbessern kann. Außerdem empfehlen Experten weitere 75 Minuten intensive Bewegung und zwei Mal die Woche Muskelaufbautraining, um den Körper zu stärken und gesund zu halten.

Es sind Vorgaben, die vor allem in den reichsten Ländern und Industrienationen der Welt – darunter auch Deutschland – nur von einem Bruchteil der Gesamtbevölkerung erreicht werden. Inmitten der Corona-Pandemie wird das sogar noch weiter verschärft: Zwar treibt die Lust auf Abwechslung die Menschen aus dem Home Office in die Natur, doch fallen sonst tägliche Bewegungsroutinen wie der Arbeitsweg oder der Gang in die Mittagspause komplett weg. Und für manche waren das immerhin die einzigen Anlässe, sich körperlich zu bewegen.

Wer sich von dieser Beschreibung ertappt fühlt, sollte vielleicht doch einmal mit dem Gedanken an den regelmäßigen Spaziergang spielen: Denn neben den positiven Folgen für den Körper, profitieren auch Gehirn und Denkleistung von der Bewegung. Die generelle Belastbarkeit steigt, die Schlafqualität bessert sich – allesamt positive Nebeneffekte, die insbesondere in der Pandemie und den vielen mit ihr verbundenen Stresssituationen nützlich sein können.

Die Wirtschaft freut sich über den Sport

Es mag ein wenig altbacken klingen, aber auch im 21. Jahrhundert haben Spitzensportler noch immer die gleiche Vorbildfunktion wie vor 100 Jahren: Über Dreiviertel der Befragten gaben an, dass sie die prominenten Leistungsträger als Vorbilder für Wille, Disziplin und Aufopferungsbereitschaft sehen – und von ihnen wiederum zum eigenen Spaziergang oder Training motiviert werden. Bei sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Spielen schauen über 75 Prozent der Deutschen zumindest einige Stunden dabei zu, wie die Spitzensportler beeindruckende Leistungen vollführen.

Spannend ist dabei, dass die sportbegeisterten Deutschen trotzdem nicht dafür sind, dass der Staat den Spitzensport mit Mehrausgaben fördert. Auch glauben viele, dass Spitzensportler bereits genug verdienen – während diese selbst sagen, dass sie für ihre Trainings unterbezahlt werden: Durchschnittlich verbringen sie pro Woche knapp 32 Stunden mit dem Training, dazu kommt die Ausbildung auf eine weitere Erwerbstätigkeit – durchschnittliches Jahreseinkommen: 18.860 Euro. Viele fürchten sich vor dem Karriereende: Wenn der Sprung ins Fernsehen ans Moderationsmikrofon oder in den Trainerstab nicht klappt, stehen viele vor dem existenziellen Nichts.

Die Wirtschaft hingegen profitiert sehr wohl von der Begeisterung der Deutschen mit den verschiedenen Sportarten: 2015 betrug der Bruttowertschöpfungsanteil des Sportbereichs 2,5 Prozent des BIP – damit bewegt sich der Sport auf einem ähnlichen Niveau wie das Verkehrsgewerbe, das die gesamte Personen- und Güterbeförderung des Landes umfasst. Das ist ein stolzer Wert, der vor allem vom Konsum der privaten Haushalte rund um das Thema „Sport“ getragen wird: Neue Sportschuhe, Fahrräder, Schutzausrüstung, passende Kleidung, Vereinsbeiträge und Mitgliedsgebühren – wer schon einmal über die Hobby-Sphären hinaus Sport getrieben hat, der weiß, wie teuer dies schnell werden kann. Aber die Wirtschaft freut das und die Deutschen lassen sich davon offenbar auch nicht abschrecken: Sie treiben viel und gerne Sport – und das scheint sich auch nicht so schnell zu ändern.

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