Berufsunfähigkeitsversicherung LV 1871

Der Jobwechsel gehört zu den einschneidendsten Erlebnissen des Arbeitslebens: Er kann ein Schritt ins Ungewisse sein, aufgeladen mit Zukunftsängsten, Sorgen und Bedenken – oder ein überfälliger Befreiungsschlag, der Gutes mit sich bringt. In beiden Fällen gilt: Wer seinen alten Job kündigt und zu einem neuen Arbeitsplatz wechselt, sieht sich mit vielen Fallstricken und Hürden konfrontiert. Mit den richtigen Tipps und Tricks im Hinterkopf können die aber großzügig umgangen werden.

Warum überhaupt kündigen?

Die Reise zu einem neuen Arbeitsplatz beginnt dabei nicht etwa mit der Kündigung selbst, sondern mit einer wichtigen, ganz grundlegenden Frage: Warum möchte ich überhaupt kündigen? Bin ich einfach nur genervt von einem anstrengenden Arbeitstag oder dem zickigen Kollegen, der seinen Frust heute an mir ausgelassen hat?

Sind diese oder ähnliche Szenarien der Grund für die Sehnsucht nach einer Kündigung, sollten Arbeitnehmer dringend die Handbremse ziehen. Denn diese beschriebenen Alltagsprobleme im Kollegenkreis sind zwar nervig und kräftezehrend, können aber in einem offenen Gespräch häufig geklärt werden. Eine Kündigung ist in diesen Fällen nur zu gern eine Kurzschlussreaktion, die zwar den Fluchtinstinkt belohnt, aber häufig auch in eine berufliche Sackgasse führen kann, weil der Schritt nicht gut genug durchdacht ist.

Allerdings gibt es auch sehr gute Gründe, tatsächlich die Kündigung in Erwägung zu ziehen: Die Sehnsucht nach neuen Herausforderungen, das Erlernen neuer Kompetenzen und das Ausprobieren in spannenden Aufgabenfeldern, die beim alten Arbeitsplatz nicht realisierbar sind. Oder der Wunsch, sich selbst ganz neu zu fordern, neue Kontakte zu knüpfen – oder wenn sich die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz so sehr verschlechtert haben, dass es unvorstellbar scheint, weiterhin dem alten Job treu zu bleiben. Wenn diese grundlegenden, strukturellen Gründe die Motivation für eine Kündigung sind, lohnt es sich tatsächlich, die Suche nach einem neuen Job in Angriff zu nehmen.

Checkliste: Ist ein Jobwechsel wirklich sinnvoll?

Mit der folgenden Checkliste können Arbeitnehmer prüfen, wie sinnvoll der Wechsel zu einem neuen Arbeitsplatz ist. Je mehr Fragen mit Ja beantwortet werden, desto dringlicher empfiehlt sich ganz grundsätzlich die Kündigung. Dabei liegt natürlich im persönlichen Ermessen, wie sehr die einzelnen Fragen letztendlich gewichtet werden.

  • Fühlen Sie sich an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz unterfordert?
  • Wünschen Sie sich ein neues Kollegenumfeld?
  • Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Gehalt oder/und den Urlaubstagen?
  • Belasten Sie Konflikte mit Ihren Kollegen?
  • Empfinden Sie Unmut, Frust oder Traurigkeit, wenn Sie an den nächsten Arbeitstag denken?
  • Und schließlich die wohl wichtigste Frage: Haben Sie an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz alle Mittel ausgeschöpft, Ihre Probleme und Konflikte zu lösen?

Wenn auch hierauf die Antwort „Ja“ lautet, dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, nach einem neuen Job zu suchen.

Wie funktioniert der Wechsel am besten?

Grundsätzlich gilt: Ohne Rettungsschirm springt man nicht aus dem Flugzeug, oder mit anderen Worten: Arbeitnehmer sollten ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch geführt und auch bereits den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, bevor sie den alten Job kündigen. Vorsicht: Kündigungsfristen beachten und noch einmal genau nachlesen, um in Absprache mit dem neuen Arbeitgeber den Jobübergang problemlos zu ermöglichen.

Ist der neue Job in der Tasche, steht der Gang zum alten Chef an, um ihn über die Kündigung zu informieren. Experten raten, dieses Gespräch unbedingt vor der Abgabe der formalen Kündigung zu führen, alles andere wird als taktlos empfunden.

In diesem persönlichen Gespräch können die Gründe für die Kündigung genannt werden, darauf hat der alte Chef allerdings kein Recht. Hier kann jeder Arbeitnehmer für sich entscheiden, wie tief er sich in die Karten blicken lassen möchte.

Ist das Gespräch schließlich überstanden, kann die Kündigung bei der Personalabteilung abgegeben werden. Anschließend gilt es, die verbliebenen Arbeitstage diszipliniert und verantwortungsbewusst abzuleisten, um vor dem Weggang kein böses Blut beim alten Chef zu provozieren. Damit ist die Kündigung erfolgreich gelungen – außer, der Wechsel findet zur direkten Konkurrenz statt. Denn dann gilt es noch ein, zwei Besonderheiten zu bedenken.

Der Wechsel zur Konkurrenz

Wenn der Jobwechsel zur direkten Konkurrenz des alten Unternehmens erfolgen soll, lohnt sich erst einmal der Blick in den eigenen Arbeitsvertrag: Hier sprechen manche Arbeitgeber in der sogenannten Konkurrenzklausel ein Wettbewerbsverbot aus, das ihren Angestellten verbietet, für einen bestimmten Zeitraum nach der Kündigung bei einem Konkurrenzunternehmen einzusteigen. In einigen Fällen haben Arbeitnehmer sogar einen Anspruch auf Entschädigungszahlungen, wenn diese Klausel die Jobsuche nachweislich stark erschwert und einschränkt.

In allen anderen Fällen gelten die Regeln des guten Benehmens: Über alte Kollegen zu lästern oder den neuen Arbeitsplatz in alle Höhen zu loben sieht weder im ehemaligen noch im zukünftigen Kollegenkreis gut aus. Wer sich hingegen respektvoll verhält, frühzeitig den alten Chef über die Kündigung informiert und die neue Jobzusage vertraglich vor der Kündigung festhält, wird den Wechsel zum neuen Arbeitsplatz als das erleben, was er sein soll: Eine berufliche Weiterentwicklung und Verbesserung, ein Schritt in die richtige Richtung.

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