Banner Kategorie Sterbegeld

Wir betrachten Gemüse von unten, überqueren einen bekannten Fluss und geben Besteck ab – was sich im ersten Moment wie ein verrückter Fiebertraum anhört, beschreibt unser Unvermögen Tod und Sterben beim Namen zu nennen. Die Furcht vor der Endgültigkeit bringt uns dazu, die kühnsten Umschreibungen für das Unausweichliche zu finden. Doch wo haben Ausdrücke wie „ins Gras beißen“ ihren Ursprung? In unserer Bilderreihe klären wir die Herkunft einiger gängiger Redewendungen auf.

 

  • Ins Gras beißen Wann genau sich diese Redewendung entwickelt hat, ist nicht überliefert. Schon im alten Testament stirbt jemand, der „ins Gras beißt“, einen unfreiwilligen, gewaltsamen Tod. Der antike griechische Dichter Homer beschrieb so etwa den Todeskampf von im Kampf verwundeten Soldaten. Diese bissen wortwörtlich ins Gras, um den Schmerz besser zu ertragen, ehe sie ihren Verletzungen erlagen. Auch heute noch beißen die Menschen vor Schmerz die Zähne zusammen, wenn auch nicht mehr im Gras.

  • Den Löffel abgeben Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter. Der Löffel, besonders der Holzlöffel, hatte vor allem in der bäuerlichen Gemeinschaft eine große Bedeutung. Löffel waren damals eher rar gesät. Oft bekam man in jungen Jahren einen persönlichen Löffel, den man an einem Band um den Hals oder am Gürtel bei sich trug. Verstarb der Älteste der Familie, wurde dessen Löffel oft an den Jüngsten vererbt – man hat also sprichwörtlich den Löffel abgegeben.

  • Das Zeitliche segnen Im Hintergrund steht der christliche Glaube. Diesem zufolge ist der letzte Wunsch eines Sterbenden besonders wirkungsvoll, da der Segen das Letzte ist, was er für die Welt und seine Hinterbliebenen tun kann. Er nimmt also, wie es in der Bibel schon Abraham und seine Nachkommen taten, Abschied von der Welt und bittet Gott um dessen Segen für das Zeitliche, das er verlässt.

  • Über den Jordan gehen Der Jordan als größter Fluss Palästinas, spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. Die alten Israeliten, allen voran Moses, sind aus der lebensfeindlichen Wüste über den Jordan ins Gelobte Land gezogen. In der christlichen Literatur wurde dieser Übergang später als der Eintritt ins Himmelreich gedeutet. Und da das Himmelsreich ein altes Bild für das Leben nach dem Tod ist, führt der Weg dorthin – jedenfalls symbolisch gesehen – über den Jordan.

  • In die ewigen Jagdgründe übergehen Der Begriff der „ewigen Jagdgründe“ stammt aus dem Sprachgebrauch der nordamerikanischen Indianer. Entsprechend ihrer Kultur bestand ihre Jenseitsvorstellung aus einem Ort, in dem das Angebot an Jagdwild die Bedürfnisse der Toten im Überfluss stillen konnte. Populär wurden diese und ähnliche Redensarten vor allem im späten 19. Jahrhundert durch die Wild-West-Romane von Karl May.

  • Den Weg allen Fleisches gehen Sehr wahrscheinlich geht auch dieser Ausdruck auf eine Stelle im Alten Testament (1. Moses 6,13) zurück, in der Gott zu Noah sagt: „Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; […].“ Das irdische Leben wird somit metaphorisch als ein Weg oder eine Reise symbolisiert, die mit dem Tod bei Gott endet.

  • Die Radieschen von unten betrachten Ein Euphemismus, der im Ersten Weltkrieg unter Soldaten aufkam und so viel bedeutete wie „im Graben liegen, tot und begraben sein“. Um den Schrecken von Tod, Sterben und engen Schützengräben zumindest sprachlich etwas zu mindern, versuchten die Menschen geeignete Umschreibungen zu finden. Auch bei den deutschen Kriegsgegnern finden sich ähnliche Redewendungen wieder. In Frankreich etwa sagt man „Allez manger des pissenlits par la racine“, was so viel bedeutet wie „Die Radieschen von der Wurzel her essen“, in England heißt es „to push up the daisies“ – übersetzt: „die Gänseblümchen hochdrücken“.

  • Vor die Hunde gehen Diese Redewendung entstand vermutlich in der Zeit um das 17. Jahrhundert und hat ihren Ursprung im Sprachgebrauch der damaligen Jagdgilde. Bei der Jagd fiel schwaches, und vor allem krankes Wild eher den Hunden zum Opfer als den Jägern selbst. Dies hatte zur Folge, dass dieses Wild einen weitaus schmerzhafteren Tod erleiden musste, als wenn es vom Jäger selbst erlegt worden wäre. Daher beschreibt dieser Ausdruck auch heute noch einen unschönen, oft schmerzhaften Tod.

  • Abkratzen „Abkratzen“ ist heutzutage ein eher derber Begriff für das Sterben. Ganz anders sah das noch im 18. Jahrhundert aus. Aus dieser Zeit stammt der Ausdruck nämlich, allerdings hieß es damals noch „einen Kratzfuß machen“ und hatte eine gänzlich andere Bedeutung: Höfliche Menschen verabschiedeten sich mit einer tiefen Verbeugung, bei der ein Fuß über den Boden streifend nach hinten gezogen wurde und die oftmals auch als demütiges Buckeln verspottet wurde.

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