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Wenn ein Todesfall eintritt, sind die Betroffenen in der Regel in einer emotionalen Ausnahmesituation. Dennoch müssen sie sich mit der Bestattung und der Bestattersuche beschäftigen, sofern die verstorbene Person nicht selbst etwas verfügt oder die Wahl bereits zu Lebzeiten getroffen hat. Diese zusätzlichen Aufgaben können eine große Belastung für die Hinterbliebenen darstellen. Es ist daher hilfreich, sich rechtzeitig mit der Frage zu beschäftigen, worauf bei der Wahl eines Bestatters zu achten ist, damit keine überstürzten Entscheidungen getroffen werden. Grundsätzlich besteht eine freie Bestatterwahl, bei der Angehörige sich nicht beeinflussen lassen müssen.

1. Vertrauen in den Bestatter

Vertrauen und das individuelle Gefühl beim persönlichen Gespräch mit dem Bestatter ist Grundvoraussetzung für die Entscheidung. Man vertraut einem Fremden in der Regel einen engen und wichtigen Familienangehörigen an. Zur Frage, ob der Bestatter dieser Tatsache mit dem nötigen Respekt begegnet, gehört unter anderem, ob er Geduld hat und sich alle Wünsche, Vorstellungen und Befürchtungen in Ruhe anhört. Er sollte auf sie eingehen und sich vor allem für ihre Umsetzung engagieren. Auch sollte er immer nachvollziehbar alle Schritte aufzeigen, die unternommen werden müssen.

Darüber hinaus bezieht ein guter Bestatter die Angehörigen bei diesen Schritten mit ein, sofern sie das wünschen; beispielsweise bei den Formalitäten oder der Wahl der Kleidung. Auf Wunsch übernimmt das Unternehmen aber auch, so weit wie möglich, alle Aufgaben komplett. Hierbei sollte man sich immer alle Kosten offenlegen lassen. Eine ausgiebige und umfassende Beratung entsprechend der eigenen Bedürfnisse sollte grundsätzlich gegeben sein.

Ein wirkliches Gefühl dafür entwickeln, ob man die richtige Person gefunden hat, ist nur durch ein persönliches Treffen gegeben. Sie sollten keinen Bestatter, den Sie noch nie gesehen haben, über das Internet beauftragen. Wenn auch nur das geringste Misstrauen gegen den Bestatter aufkommt, egal aus welchem Grund, sollte von ihm abgesehen werden.

2. Seriosität des Bestattungsinstituts

Es gibt viele Bestatter, die die hohe Emotionalität der Angehörigen ausnutzen und unseriöse Angebote machen. Häufig lassen sich diese dann auch aufgrund von Zeitdruck zu Entscheidungen drängen, die sie eigentlich nicht getroffen hätten. Es lohnt sich also immer, verschiedene Bestatter und Preise zu vergleichen. Allerdings setzen betrügerische Bestattungsunternehmen die Preise oftmals auch unangemessen hoch an. Dazu gehört auch der Versuch, den Hinterbliebenen Sonderleistungen zu verkaufen, die sie eventuell gar nicht brauchen. Unseriöse Anbieter versuchen den Angehörigen dann ein schlechtes Gewissen zu machen, indem sie ihnen nahelegen, dass bei der Beisetzung eines geliebten Menschen nicht gespart werden sollte.

Unseriöse Unternehmen sind häufig auch nicht transparent bei der Kostenaufstellung. Generell sollte man hellhörig werden bei Pauschalangeboten und vermeintlichen Discount-Angeboten, vor allem im Internet. Oftmals kommen hierbei so viele Sonderkosten hinzu, dass der Gesamtpreis den seriösen Anbieter übersteigt.

Wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt oder gar sofort einen Vertrag unterzeichnen soll, ist von diesem Anbieter unbedingt Abstand zu nehmen.

3. Bestattungsarten grenzen die Auswahl ein

Die Wahl des Bestatters ist außerdem stark abhängig von den individuellen Wünschen für die Trauerfeier und der Art der Bestattung. Beispielsweise ist es nicht in jedem Bestattungsinstitut möglich, den Verstorbenen in den eigenen Räumlichkeiten aufzubahren. Wer dies wünscht, muss sich nach einem geeigneten Bestattungsunternehmen umsehen.

Darüber hinaus gibt es Bestatter, die sich auf bestimmte Arten wie beispielsweise muslimische Bestattungen spezialisiert haben. Diese verfügen über das nötige Wissen zu Formalitäten und Traditionen. Einige Bestatter haben auch einen christlich-theologischen Hintergrund und bieten entsprechende Trauerreden an. Ausgefallenere Zeremonien wie See- oder Luftbestattung stehen ebenfalls nicht bei jedem Institut zur Verfügung.

Ist der Verstorbene ein Unfallopfer, kann es erforderlich sein, dass der Bestatter über bestimmte Fähigkeiten zur Aufbereitung des Leichnams verfügt. Das gilt auch bei längeren Überführungen ins oder aus dem Ausland – hierfür muss der Verstorbene auf besondere Weise vorbereitet werden.

4. Kosten der Bestattung

Die Kosten können je nach Bestattungsinstitut stark variieren. Grundsätzlich setzt sich der Gesamtpreis aus den folgenden Komponenten zusammen: Dienstleistungen (wie beispielsweise Beratungen und Überführungen), Amtsgebühren (Friedhofsgebühren, Ausstellung der Sterbeurkunde etc.) sowie Ausgaben für weitere Dienstleister (Blumenläden, Trauerredner, Catering). Seriöse Bestattungsunternehmen erheben für Eigenleistungen einen Preis von mindestens 1.500 Euro. Im Durchschnitt kann man von Gesamtkosten von 4.500 Euro ausgehen. Sie können aber leicht das Doppelte erreichen.

Je nachdem, was für Zusatzleistungen gebucht werden, setzen sich die Preise unterschiedlich zusammen. Die hohen Schwankungen hängen auch von der Bestattungsform. So sind beispielsweise Erdbestattungen teurer als Urnenbestattungen. Außerdem haben die Friedhöfe je nach Region unterschiedliche Gebührenordnungen, die einen großen Teil des Gesamtpreises ausmachen.

In der Regel wird die Bestattung aus der Erbmasse bezahlt. Ist keine vorhanden oder reicht diese nicht aus, müssen die Angehörigen dafür aufkommen. Steht überhaupt kein Geld zur Verfügung, beispielsweise bei Sozialhilfeempfängern, ist es möglich einen Antrag zur Kostenübernahme beim Sozialamt zu stellen.

5. Verschiedenen Angebote vergleichen

Es ist ratsam, sich vor der Entscheidung die Zeit zu nehmen, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen – das empfiehlt auch der Verband unabhängiger Bestatter. Entweder holt man einzelne Beratungen und Preise bei den Bestattungsinstituten ein oder verwendet entsprechende Vergleichsseiten im Internet. Hierbei sollte man allerdings nur seriöse Links verwenden, um sich vor Abzocke und Dumping-Angeboten zu schützen.

Ansonsten ist es ratsam, die Bestatter direkt zu kontaktieren und hierbei auch gezielte Fragen zu den im Angebot enthaltenen Leistungen zu stellen. Es ist ratsam, Preise und Informationen nach Möglichkeit schriftlich einzuholen, um sie sich in Ruhe ansehen zu können. Manche Bestatter bieten auch einen Kostenrechner auf ihrer Website an – oder Sie nutzen den Bestattungskostenrechner von Vorsorgeweitblick hier auf der Seite.

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