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„Treten Sie ein und schauen Sie uns zu“, steht auf einem Schild an einer Glastür. Dahinter sitzen Mitarbeiter des Plastinariums in Guben und arbeiten an Menschen. An toten Menschen. Kurz zögere ich, ob ich der Einladung folgen möchte. Ein flaues Gefühl macht sich in der Magengegend breit. Doch das Interesse ist größer. Ein kaum wahrnehmbarer Geruch von Formalin liegt in der Luft. Leicht beißend, aber aushaltbar. An jedem Tisch stehen Ventilatoren. Klimaanlagen gibt es nicht, die Leichen müssen nicht mehr gekühlt werden, denn das Formalin verhindert die Verwesung.

Die Mitarbeiter hier erzählen ganz offen über ihre Arbeit, über die Faszination hinter dem, was sie tun. Man kann ihnen über die Schulter schauen und Fragen stellen.

Das flaue Gefühl oder gar Übelkeit sind verschwunden. Vielmehr schaue ich gebannt zu, wie mit feinsten Werkzeugen die Gefäße, Nerven und Muskeln an den Leichnamen frei gelegt werden.

Nicole Thierbach ist gelernte Krankenschwester. Mit diesem beruflichen Hintergrund und einem ausgeprägten Interesse an der Anatomie des Menschen, kam sie zu dem Job als Präparatorin. Gerade entfernt sie Fett und Bindegewebe an einer menschlichen Niere. Die Faszination an ihrer Aufgabe liegt für sie in der funktionierenden Maschinerie des menschlichen Körpers und wie in ihm alles zusammenhängt und zusammenarbeitet. Die Transparenz, die hier herrscht ist für die Gubener Plastinate GmbH sehr wichtig. Die Öffentlichkeit soll sehen können, was hier gemacht wird. Dafür ist nicht zuletzt die negative Berichterstattung der Medien in den vergangenen Jahren ein Grund.

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Die Körperspender

Wer sind eigentlich die Menschen, die ihren Körper spenden? Rurik von Hagens, Geschäftsführer der Gubener Plastinate GmbH sagt: „Das machen quer durch die Gesellschaft hindurch ganz unterschiedliche Leute mit ganz unterschiedlichen Motivationen. Wir fragen das auch immer vorher ab. Viele Menschen sagen, sie möchten nach ihrem Tod für irgendetwas nützlich sein. Das Spektrum reicht von Organspendern bis zu denjenigen, denen die Vorstellung später im Grab von Würmern zerfressen zu werden unangenehm ist. Manche haben die Ausstellung gesehen und sind davon fasziniert, aber die meisten sagen eigentlich, nach ihrem Tod sei der Körper nutzlos, durch die Ausstellung könne er aber zu etwas nützlich sein.“

Dabei werden heute nur noch etwa 10 Prozent der Plastinate für die Ausstellung „Körperwelten“ verwendet. 90 Prozent sind Auftragsarbeiten für Universitäten weltweit. An einer Pinnwand sehe ich Bestellungen von Fakultäten aus San Diego, Mexiko, England und natürlich Deutschland.

Der Spender muss übrigens keine besonderen Voraussetzungen mitbringen. Zwischen dem Plastinarium und dem Menschen, der seinen Körper zur Verfügung stellen möchte, gibt es keinen Vertrag, nur eine Willenserklärung, die jederzeit zurückgezogen werden kann.

Pro Woche werden zwei bis drei Leichen an das Plastinarium in Guben geliefert. Bis zum Jahr 2017 haben weltweit über 17.000 Menschen ihren Körper gespendet, davon fast 15.000 aus Deutschland.

Rurik von Hagens, der Geschäftsführer der Gubener Plastinate GmbH und Sohn des Plastinations-Erfinders Gunther von Hagens, möchte seinen Körper nach seinem Tod ebenfalls spenden. Er hat aber auch einen Organspendeausweis und betont, dass die Entnahme seiner Organe für die Spende an einen anderen Menschen auf jeden Fall Vorrang hat.

Die Ausstellungen

Zehn bis elf Körperwelten-Ausstellungen gibt es derzeit rund um den Globus, davon zwei mit ausschließlich tierischen Exponaten. Die meisten bleiben für sechs Monate an einem Ort und touren dann weiter. Es gibt aber auch zwei dauerhafte Ausstellungen in Berlin und Amsterdam. Seit dem Start von Körperwelten kamen 45 Millionen Besucher, um Gunter von Hagens Plastinate zu sehen. Laut Rurik von Hagens ist Körperwelten die erfolgreichste Ausstellung, die es je auf der Welt gab.

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