Berufsunfähigkeitsversicherung LV 1871

Brainstorming ist eine sehr bewährte Methode zur Ideenfindung. Es wird besonders häufig in Unternehmen angewendet um frische Ideen für neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu generieren oder auch innovative Anpassungen von zu Lösungen erarbeiten. Doch nicht nur Unternehmen machen von dieser Methode häufig gebraucht. Auch im privaten Gebrauch eignet sich Brainstorming dafür Lösungen im Alltag zu finden und Gedanken neu zu ordnen. Damit der kreative Prozess funktionieren kann, sollten jedoch einige wichtige Regeln bei der Durchführung beachtet werden. In diesem Artikel geht es um Tipps zur Anwendung des Brainstormings und spezielle Übungen zur Durchführung.

Wann ist Brainstorming überhaupt sinnvoll?

Ein Brainstorming ist immer dann sinnvoll, wenn nach Lösungen für ein klar definiertes Problem gesucht wird. Es eignet sich zur Ideenfindung und zur Bewertung dieser Ideen. Am besten nutzt man diese Methode, um im Unternehmen kreativ zu werden. Je ungewöhnlicher die Frage und die Problemstellung im Vorfeld ist, desto besser eignet sich ein Brainstorming. Bei der Durchführung eines Brainstormings soll die Kreativität und die Spontanität der Mitarbeiter eingesetzt werden, damit gute Ideen entstehen. Es eignet sich daher weniger für übliche und wiederkehrende Problemstellungen im Unternehmen.

Außerdem funktionieren Brainstormings in einer Gruppe am besten. Führt man ein Brainstorming alleine durch, besteht die große Gefahr, dass man schnell in einer Sackgasse stecken bleibt oder die Ideen nicht bewerten kann. In einem Workshop bestehend aus 5 bis 12 Personen kommen in kurzer Zeit oft interessante Aspekte und Ideen zum Vorschein. Eine solche Sitzung lässt sich mit Kollegen, Studenten oder in einer anderen Arbeitsgruppe durchführen.

Beispiel aus der Praxis: Ein Lebensmittelhersteller verliert Marktanteile und das Unternehmen fragt sich, welche neuen Kundengruppen für die Produkte angesprochen werden können.

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Brainstorming Regeln: Wie läuft es ab?

Die Teilnehmer: Egal, ob es 3 oder 25 Teilnehmer gibt – ein Brainstorming kann tatsächlich mit unterschiedlich vielen Personen gelingen Als allgemeine Faustregel hat sich eine Gruppengröße von 5 bis 12 Personen in der Praxis am besten bewährt. Ist die Gruppe kleiner, kann es sein, dass zu wenig hilfreiche Ideen gesammelt werden und alle nur blöd in die Luft gucken. Ist die Teilnehmerzahl größer, kann es schnell mal passieren, dass alles aus dem Ruder läuft und ein Chaos an Ideen entsteht.

Ein Brainstorming funktioniert mit verrückten Ideen und untypischen Einfällen am allerbesten. Je unterschiedlicher und bunter die Teilnehmer, desto besser. Neue Einfälle entstehen viel eher, wenn ein Team zusammengestellt wird, das nicht täglich zusammenarbeitet. Es ist also empfehlenswert, bei der Wahl der Gruppenmitglieder innovativ und experimentierfreudig zu sein und auch abteilungsfremde Mitarbeiter oder die Praktikanten einzuladen.

Die Dauer: Eine Ideenfindung sollte, abhängig vom Thema, zwischen 30 und 45 Minuten dauern. Läuft die Ideenfindung besonders produktiv, kann diese auch verlängert werden. Für die zweite Phase, die Ideenbewertung, muss ebenfalls genügend Zeit eingeplant werden. Insgesamt sollte also für das Meeting 30 bis 60 Minuten angesetzt werden.

Ein Brainstorming gliedert sich in zwei PhasenDie 2 Phasen beim Brainstorming

Ein Brainstorming läuft typischerweise in zwei separaten Phasen ab. Dieser feste Ablauf ermöglicht, dass der Kreativitäts-Prozess nicht ins Stocken gerät. Durch die Ideensammlung innerhalb der Gruppe kommen viele Lösungskombinationen zusammen. Deshalb werden vermutlich mehr Ideen angeregt, als man brauchen oder umsetzen kann. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Brainstorming gut funktioniert. Dabei ist die Quantität vor der Qualität sogar erwünscht, denn je mehr Ideen, desto besser. Im Anschluss an das Brainstorming folgt eine Besprechung, bei der die nicht brauchbaren Ideen dann wieder verworfen werden, es bleiben also nur die guten und brauchbaren Ideen. Eine Brainstorming-Sitzung besteht also aus folgenden Phasen:

·        Sammlung von Ideen (etwa 30 bis 60 Minuten)

Im ersten Teil findet das eigentliche Brainstorming, der Gedankenaustausch statt. Dabei werden innerhalb von 30 bis 60 Minuten Ideen von den Mitgliedern aufgenommen.

·        Bewertung der Ideen (30 bis 60 Minuten)

In der Bewertungsphase werden die Vorschläge sortiert und beurteilt. Hier teilt sich die Streu vom Weizen und die guten Ideen werden nun herausgefiltert.

Die vier Grundregeln beim Brainstorming

Brainstormings bleiben oftmals erfolglos. Am Ende einer Sitzung sind dann alle Teilnehmer genervt, weil sie ihre wertvolle Zeit geopfert haben und trotzdem ohne Lösung dastehen. Damit das nicht passiert, gibt es vier Grundregeln, die für die Durchführung eines Brainstormings unbedingt beachtet werden sollen:

  • Freies Spiel der Gedanken: Jede Idee, auch die unsinnigste, kurioseste ist erwünscht; die Erfahrung zeigt, dass gerade ausgefallene Ideen oft erfolgreich sind.
  • Kritik ist verboten: Jegliche Bewertung ist zu vermeiden.
  • Quantität vor Qualität: Es werden möglichst viele Ideen gesammelt, da maximal 10 Prozent von ihnen verwertbar sind.
  • Kein Copyright auf Ideen: Die Ideen (anderer) können aufgegriffen, kombiniert und weiterentwickelt werden.

Infografik mit Tipps und Grundregeln zum Brainstorming.

Brainstorming Regeln und Tipps im Überblick

  • Klima schaffen
  • Vielfalt erzeugen
  • Brainstorming moderieren
  • Ideen visualisieren
  • Zeit beschränken
  • Ideen umsetzen

Neben den vier Grundregeln gibt es noch weitere Faktoren, die den Ablauf eines Brainstormings positiv beeinflussen können. Hier gibt es weitere Tipps für ein gelungenes Brainstorming:

  1. Klima schaffen

Damit sich alle Kandidaten gleichermaßen in der Teamsitzung einbringen und Vorschläge machen, sollte unbedingt eine angenehme Arbeitsatmosphäre herrschen. Wenn diese nämlich Angst haben etwas Falsches zu sagen, dann werden alle nur verlegen in die Luft schauen.

  1. Vielfalt erzeugen

Eine bunte Zusammensetzung der Brainstorming-Gruppe sorgt für bessere Ideen und mehr Gruppendynamik. Angehörige unterschiedlicher Fachrichtungen und Tätigkeiten können einen neuen Schwung in die Gruppendynamik bringen und sich gegenseitig inspirieren. Eine junge Praktikantin aus der Marketingabteilung kann dem alteingesessenen IT-Spezialisten aus dem Unternehmen eine neue Blickrichtung auf seine bestehende Idee verleihen.

  1. Brainstorming moderieren

Um eine Brainstorming-Session nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, ist es wichtig, einen Verantwortlichen Moderator zu ernennen. Ein Moderator sorgt dafür, dass das Meeting im zeitlichen Rahmen bleibt, motiviert stille Kandidaten dazu, aus sich heraus zu kommen und Ideen vorzutragen oder weist laute Kritiker zurecht. Es kann aber auch gerne mal passieren, dass sich die Gruppe in unwichtigen Detailfragen verrennt. In diesem Fall springt der Moderator ein und sorgt dafür, dass die Gruppe den roten Faden beibehält und sich neu fokussiert.

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  1. Ideen visualisieren

Visualisierungen sorgen dafür, dass Ideen für alle sichtbar gemacht werden und nicht wieder vergessen werden. Diese können z. B. in Form einer Mindmap gestaltet werden. Auch Pinnwände eignen sich super, um die Vorschläge für alle kenntlich zu machen. Wichtig ist, dass die Teilnehmer eigene Gedanken unmittelbar notieren können, der Moderator sollte also immer einen Stift und Papier für alle bereitstellen.

  1. Zeit beschränken

Für ein Brainstorming sollte im Vorfeld ein fester Zeitrahmen festgesetzt werden. In der Regel reichen maximal 60 Minuten für die Ideensammlung und nochmals 30 bis 60 Minuten für die anschließende Bewertung der Ideen aus. Setzt man vorher keinen festen Zeitrahmen, kann es passieren, dass die Qualität der Beiträge darunter leidet und die Teilnehmer schnell die Lust verlieren.

  1. Ideen umsetzen

Nachdem das Team die perfekte Idee für die Lösung eines Problems gefunden hat, sollte diese auch unbedingt angepackt werden. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Mitarbeiter nicht ernstgenommen fühlen und demotiviert werden. Wenn die Teammitglieder merken, dass von ihre Ideen nicht in die Tat umgesetzt werden, wird sich das vermutlich auf zukünftige Projekte auswirken. Das sind keine guten Voraussetzungen für neue kreative Brainstormings.

Es gibt wichtige Grundregeln für ein gutes Brainstorming.Die 5 häufigsten Fehler beim Brainstroming

Das sind die häufigsten Fehler bei der Durchführung eines Brainstormings. Diese 5 Fettnäpfchen sollten unbedingt vermieden werden:

  1. Das Team wird nicht aktiv mit eingebunden. Wenn das Team zwar eingeladen wird, jedoch nicht wirklich was zu sagen hat und die Entscheidungsfindung bei den typischen Vorgesetzten liegt, dann sollte ein Brainstorming erst gar nicht stattfinden.
  2. Es gibt keine eindeutige Zielsetzung. Grübeln ohne eine definierte Fragestellung nützt keinem etwas. Beim Brainstorming muss im Vorfeld eine klare Zieldefinition stattfinden.
  3. Die Phase der Ideenfindung wird zu früh abgebrochen. Bekommt der Moderator das Gefühl, dass keiner im Team einen Vorschlag machen möchte, weil es gerade etwas stiller wird, bricht er die Phase der Ideenfindung gerne mal frühzeitig ab. Es kann aber sein, dass es noch Teilnehmer gibt, die sich einfach nicht trauen etwas zu sagen. Statt die Ideenfindung gleich zu beenden sollte der Moderator lieber noch einmal gezielt nachfragen und introvertierte Teilnehmer zu Wort kommen lassen.
  4. Das Meeting läuft unorganisiert ab. Es kann schnell passieren, dass sich private Gespräche innerhalb des Meetings in kleinen Gruppen anbahnen oder Gesprächsregeln nicht eingehalten werden. In diesem Fall muss der Moderator dafür sorgen, dass feste Gesprächsregeln eingehalten werden und die Gruppe im Zaun gehalten wird.
  5. Zurückhaltende Teilnehmer werden unter Druck gesetzt. Setzt der Moderator zu viel Druck auf stille Teilnehmer aus und fragt sie immer wieder nach neuen Vorschlägen, kann es passieren, dass diese noch stiller werden.

Verbotene Aussagen während eines Brainstormings:

„Das geht nicht!“

„Das haben wir alles schon versucht.“

„Das ist alles viel zu teuer!“

„Was für eine blöde Idee, das geht gar nicht!“

„Das ist doch alles Theorie, in der Praxis sieht das ganz anders aus.“

„Vielleicht sollten wir erst die weitere Entwicklung abwarten.“

„Mit diesem Vorschlag machen wir uns lächerlich.“

„Das ist gegen die Vorschriften.“

„Was wird denn der Chef und die Abteilung von uns denken?“

„Das ist von gestern!“

„Das ist viel zu weit voraus und zu fortschrittlich.“

„Das ist viel zu kompliziert.“

Das sind typische Aussagen, die in jedem Meeting den kreativen Leitprozess hemmen werden und das Brainstorming ins Stocken bringen. Wertungen und negative Prognosen in der Phase der Ideensammlung führen meistens dazu, dass alle anderen Beteiligten sich nicht mehr trauen etwas einzubringen, aus Angst vor Kritik. Außerdem beeinflussen solche Aussagen massiv die Stimmung und ziehen allesamt herunter.

Wenn das Brainstorming ins Stocken gerät: Diese 2 Methoden helfen

Will die Kreativität sich nicht einstellen, so können diese zwei simplen Methoden wieder auf die Sprünge helfen.

Brainstormings eignen sich super zur Ideenfindung

Beispiel für die Umkehrtechnik

Beispiel:

Ein Unternehmen plant einen Aufenthaltsraum für die Pausen von Mitarbeitern. Wie muss der Raum gestaltet sein, damit sich niemand darin aufhalten möchte?

Sammle in 5 Minuten Ideen für das genannte Problem.

  • Nenne deine Lösungen!
  • Kehre die Fragestellung ins Gegenteil um:

Wandle deine jetzigen Lösungsideen in diese Fragestellung um:

Wie muss das neue Lehrerzimmer gestaltet werden, damit sich jeder darin wohl fühlt?

Beispiel für die Fragetechnik

Bei der Fragetechnik werden die „W-Fragen“ gestellt. „Wer, Was, Warum, Wann, Wo, Weswegen?“ Dabei kann man fragen „Warum hat jemand das Problem X“, „Wer könnte Produkt Y brauchen?“, „Wo kann Technologie Z eingesetzt werden? Diese Fragetechnik ist besonders dann hilfreich, wenn es um konkrete Ziele geht.

Brainstorming Regeln im Homeoffice

Das Brainstorming lebt von der Zusammenarbeit im Team und der Visualisierung der Ideen. Da sollte doch manch einer denken, dass die Methode in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen gar nicht durchführbar ist. Falsch gedacht! Digitale Tools können hier Abhilfe schaffen und das Vision Board virtuell darstellbar machen. Bekannte Anbieter sind z. B. Miro.

Miro:

  • Erstellen von Mindmaps
  • Unendliches Online-Whiteboard
  • Zusammenarbeit im Team
  • Teilen von Informationen und Dokumenten
  • Agile Arbeitsweise

Die Meetings lassen sich ganz einfach über Microsoft Teams oder Zoom abhalten. Auch für virtuelle Brainstormings sollte unbedingt ein Moderator ernannt werden, da es schnell passieren kann, dass die unerwünschte Ruhe einkehrt.

Egal ob virtuell oder in Präsenz – die Regeln und die Tipps sollten für jede Form des Brainstormings immer berücksichtigt werden.

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