Berufsunfähigkeitsversicherung LV 1871

Bei Infektionskrankheiten wie Nagelpilz, Hautpilz und Warzen handelt sich meist um unschön aussehende Erkrankungen, die in Socken, Schuhen oder unter Kleidung versteckt werden können. Trotzdem ist es wichtig, die Infektionen nicht zu ignorieren, sondern richtig zu behandeln, damit schlimmere Folgen vermieden werden.

Nagelpilz: Ursachen, Symptome und richtige Behandlung

Nagelpilz ist eine Infektion der Finger- oder Fußnägel mit einem Pilzerreger. Schätzungen zufolge leiden ca. zwölf Prozent der Bevölkerung in Deutschland an einer Nagelpilzinfektion. Das Risiko steigt mit dem Alter, da das Immunsystem schwächer wird und die Infektion somit nicht mehr ausreichend abwehren kann.

Verantwortlich für die Erkrankung sind meist die sogenannten Fadenpilze (med.: Dermatophyten), die sich in der Nagelplatte festsetzen, sich dort verbreiten und den Nagel nach und nach zerstören. Daher ist es wichtig, die Infektion frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln, um einen Verlust des Nagels zu vermeiden.

Ein typisches Symptom bei Nagelpilz ist ein Glanzverlust des betroffenen Nagels mit einer allmählichen Verfärbung der Nagelplatte ins Gelbliche oder Bräunliche. Im weiteren Krankheitsverlauf verdickt sich der Nagel und die Nagelplatte hebt sich vom Nagelbett ab. Im Endstadium kann es zur vollständigen Ablösung des Nagels kommen. Dadurch können Schmerzen beim Gehen entstehen und das Nagelbett kann sich entzünden.

Damit es nicht soweit kommt, sollten betroffene Nägel so früh wie möglich mit antimykotischen, das bedeutet den Pilz abtötenden Medikamenten, behandelt werden. Cremes und Nagellacke zur äußerlichen Anwendung sind verschreibungsfrei in der Apotheke erhältlich. Die Kombination von einer Creme und einem wirkstoffhaltigen Nagellack erweist sich als bestes Mittel gegen starken Nagelpilz. Falls die Infektion schon zu weit fortgeschritten ist, kann der Arzt zusätzlich Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen verschreiben.

Nagellack gegen Nagelpilz

Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist eine konsequente und kontinuierliche Therapie. Der befallene Nagel muss so lange behandelt werden, bis die Nagelplatte vollständig gesund nachgewachsen ist. Das kann bei Fingernägeln sechs Monate, bei Zehennägeln bis zu zwölf Monate dauern.

Wie entsteht Hautpilz und was kann man dagegen tun?

Hautpilz ist ebenfalls eine Infektion, die durch Pilze verursacht wird.  Die bekannteste Art ist Fußpilz, medizinisch auch Tinea pedis genannt. Die Erkrankung wird, wie Nagelpilz, durch sogenannte Fadenpilze ausgelöst und ist weit verbreitet. Die Übertragung erfolgt entweder direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über infizierte Gegenstände wie Böden oder geteilte Kleidung.

Fußpilz wird meist mit trockener Haut verwechselt und deshalb lange nicht behandelt. Wer eine Veränderung an seiner Fußhaut bemerkt, sollte die Symptome nicht ignorieren, sondern der Ursache auf den Grund gehen.

Neben Tinea pedis gibt es noch weitere Hautpilzarten wie Handpilz, Leistenpilz oder Kopfpilz die ebenfalls von Dermatophyten ausgelöst werden, aber deutlich seltener vorkommen, als Fußpilz.

Wie auch bei Nagelpilz sollte eine Hautpilzinfektion nicht ignoriert werden. Wer die Erkrankung nicht bekämpft, riskiert eine Ausbreitung des Erregers auf andere Hautareale und Personen. Bei Fußpilz kann sich die Infektion unbehandelt auf die Nägel ausweiten und zu Nagelpilz führen.

Je nach Hautpilzart gibt es äußerlich anzuwendende Cremes, Salben, Lösungen oder Sprays, die den Pilz abtöten und die Infektion somit heilen. Um sicher zu sein, dass es sich tatsächlich um Hautpilz handelt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann die Erkrankung untersuchen und den Erreger bestimmen. Danach wird ein passendes Mittel zur Bekämpfung des Pilzes ermittelt.

Gründe für Warzen und wie man sie entfernen kann

Es gibt viele verschiedene Arten von Warzen. Am bekanntesten ist die Dornwarze, die an der Fußsohle oder am Fußballen vorkommt. Die meisten Warzenarten werden durch Humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst und sind ansteckend. Ein intaktes Immunsystem kann die Viren normalerweise bekämpfen, sodass es nicht zu einer Warzenentstehung kommt. Wer jedoch ein geschwächtes Abwehrsystem hat, bildet leichter Warzen aus.

Daneben haben Kinder ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Warzenvirus zu infizieren, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Zu den durch HPV verursachten Warzen gehören neben den Dornwarzen die gewöhnlichen Warzen an den Fingern oder Händen, Pinselwarzen, die am Hals oder im Gesicht auftreten oder auch Feigwarzen im Genitalbereich.

Viruswarzen zeigen sich häufig als raue, verhornte Hautwucherungen, die in der Mitte schwarze Punkte aufweisen. Diese Punkte sind ein Anzeichen für kleine Kapillargefäße, die für die Versorgung der Warze mit Blut verantwortlich sind.

Normalerweise verschwinden Warzen nach ein bis zwei Jahren von selbst wieder. Eine Behandlung macht Sinn, wenn die Warze Schmerzen verursacht. Das kann bei Dornwarzen der Fall sein, da die Verhornung durch das eigene Körpergewicht beim Gehen immer tiefer ins Fußgewebe gedrückt wird. Dieser Hornhautkeil kann letztendlich auf einen Nerv treffen, der Schmerzen beim Stehen und Gehen verursacht.

Weiterhin möchten viele Betroffene ihre Warzen behandeln, weil sie unschön aussehen und als kosmetisches Problem angesehen werden. Außerdem kann das Warzenvirus an andere Personen weitergegeben werden.

Es stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Auswahl. In der Apotheke sind verschreibungsfreie Mittel erhältlich, mit denen man die Warze bequem von zu Hause aus behandeln kann. Hierbei sind äußerlich anzuwendende Medikamente zur Vereisung, Verätzung oder Hornhautablösung erhältlich.

Medikamente gegen Infektionskrankheiten

Betroffene, bei denen eine Selbstmedikation nicht möglich ist, können die Warze von einem Arzt entfernen lassen. Der Mediziner hat die Möglichkeit, die Hautwucherung mittels Laser zu entfernen, sie chirurgisch mit einem scharfen Löffel herauszuschneiden oder eine Vereisung mit Stickstoff durchzuführen.

Vorbeugung von Infektionskrankheiten durch Viren oder Pilze

Damit man sich gar nicht erst mit einem Pilz oder Virus ansteckt, sollten im Alltag ein paar hilfreiche und einfache Tipps beachtet werden:

  • Nach dem Duschen Füße und Zehenzwischenräume gut abtrocknen
  • Atmungsaktive Socke und Schuhe tragen
  • Schuhe und Böden regelmäßig desinfizieren (vor allem, wenn eine Infektion in der Familie vorliegt)
  • Handtücher und Kleidung bei mindestens 60°C oder mit einem Hygienespüler waschen, um vorhandene Pilzsporen oder Viren abzutöten
  • An öffentlichen Orten (Schwimmbad, Hotelzimmer, Umkleidekabinen) immer Socken, Schuhe oder Badeschuhe tragen
  • Füße regelmäßig pflegen und mit geeigneten Cremes eincremen, damit trockene, rissige Haut vermieden wird
  • Auf richtige Nagelpflege achten: Nägel an den Füßen nicht zu kurz und nicht rund schneiden, damit Verletzungen vermieden werden

Autorin: Apothekerin Melissa Sörgel

Melissa Sörgel ist seit 2016 approbierte Apothekerin. Sie teilt ihre Erfahrungen zu Themen der Selbstmedikation, die sie in der Apotheke gesammelt hat. Frau Sörgel berät auf ihrer Homepage www.otcberatung.de zu verschiedensten Krankheitsthemen und empfiehlt die passenden verschreibungsfreien Medikamente dazu.

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