Die Lohnsteuererklärung kann eine echte Herausforderung sein und zählt bei den meisten Menschen nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen. Die Steuererklärung selbst zu machen, kann sich allerdings lohnen, auch wenn man sich erst mal ein wenig einlesen muss. Wer davon ausgeht, zu viel Einkommenssteuer bezahlt zu haben, der kann oftmals mit einer Rückzahlung rechnen. Zuerst einmal musst du aber wissen, was genau du überhaupt absetzen kannst und welche Belege und Unterlagen du für die Steuererklärung brauchst. Am besten, du legst dir schon vorher alles zurecht, dann kannst du diese leidige Aufgabe verkürzen und problemlos über die Bühne bringen. 

Das Thema Steuererklärung ist allerdings ausgesprochen komplex und in diesem Artikel kann nur ein grober Überblick darüber gegeben werden, welche Kosten du absetzen kannst. Wenn du Informationen im Detail brauchst, solltest du dir eine entsprechende Software besorgen oder Unterstützung eines Steuerberaters suchen. 

Steuererklärung abgeben – warum eigentlich?

Wozu muss man überhaupt eine Steuererklärung abgeben? Das ist ganz einfach: Wenn du nur geringe Einkünfte hast oder hohe Ausgaben, die absetzbar sind, dann ist eine Steuererklärung in jedem Fall sinnvoll, da du dem Staat andernfalls wahrscheinlich grundlos Geld schenkst. Mehr als 80 Prozent der eingereichten Steuererklärungen führen dazu, dass es eine Rückzahlung gibt. Das Ausfüllen der Steuererklärung mag zwar lästig sein, lohnt sich aber meistens finanziell. Im Durchschnitt gibt es mehr als 1000 Euro Rückzahlung, so die Angaben des Statistischen Bundesamts.

Wie viel Geld es in deinem individuellen Fall gibt, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, wie deinen Einkünften, der Höhe der gezahlten Steuern und deinen Ausgaben, die die Steuerlast mindern.

Bin ich dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben?

Nein, zumindest muss nicht jeder eine Einkommenssteuererklärung abgeben. Wer selbstständig ist, ist verpflichtet, seine Einkünfte elektronisch zu übermitteln. Arbeitnehmer müssen dies nicht zwingend tun, es kann sich aber lohnen, freiwillig eine Steuererklärung einzureichen, wenn man zu viele Steuern bezahlt hat.

In einigen weiteren Fällen gibt es eine Abgabepflicht für die Steuererklärung.

Ausschnitt eines Steuererklärungsformular mit Kugelschreiber

Steuererklärung selbst machen: Was kann man überhaupt von der Steuer absetzen?

Das ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt, wenn du deine Steuererklärung selbst machst.

Im Wesentlichen sind es Werbungskosten, die die Steuerlast senken. Dazu zählen unter anderem:

  • Fahrtkosten zum Arbeitgeber
  • Reisekosten bei Geschäftsreisen
  • Arbeitszimmer oder alternativ Homeoffice-Pauschale
  • Eine Zweitwohnung am Beschäftigungsort samt Ausstattungskosten
  • Telefon- und Internetkosten
  • Kontoführungsgebühren
  • Autounfälle, die auf dem Weg zur Arbeit passieren
  • Arbeitsmittel

Kosten für Dienstleister und Handwerker im Haushalt

Dazu gehören

  • Aufwendungen für Sanierung, Reparaturen und Montage
  • Abflussrohrreinigung
  • Kosten für Gutachten
  • Schornsteinfegerkosten
  • TÜV Gebühren für Aufzüge
  • Wartung der Heizungsanlage
  • Pflegekräfte, Putzhilfen oder Tierbetreuung
  • Haushaltshilfe usw.

Im BMF Schreiben ist ganz konkret aufgelistet, welche Dienstleistungen im Haushalt absetzbar sind.

Umzugskosten

  • Umzugskosten aus geschäftlichen Gründen

Wer aus beruflichen Gründen umziehen muss, kann diese Kosten als Werbungskosten geltend machen. Und nicht nur der Umzug kann als Werbungskosten angegeben werden, sondern auch die Fahrtkosten zu Wohnungsbesichtigungen, Kosten für Makler, Speditionen etc.

Sogar Nachhilfe kannst du absetzen, wenn dein Kind aufgrund des Umzugs in ein anderes Bundesland in die Schule gehen muss.

  •  private Umzugskosten

Wer privat umzieht, kann ebenfalls einen Teil der Umzugskosten absetzen. Dazu zählen die Fahrtkosten für die Umzugshelfer etc. 

Sozialabgaben, Versicherungen und Altersvorsorge absetzen

In der Anlage Vorsorgeaufwand kannst du alle laufenden Versicherungen wie Altersvorsorge, Pflege- und Arbeitslosenversicherung angeben und absetzen. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung kannst du als Sonderausgaben ebenfalls in voller Höhe absetzen.

Wenn du Kinder hast, kannst du eventuelle Versicherungsbeiträge als Vorsorgeaufwendung absetzen, musst aber, wenn Anspruch auf Kindergeld besteht, dies ebenfalls angeben.

Weitere Sonderausgaben, die du absetzen kannst

Zu den absetzbaren Sonderausgaben zählen Kirchensteuer, Spenden, Aufwendungen für die Ausbildung, Unterhaltszahlungen, Erstausbildungskosten, Kosten für ein Zweitstudium. Auch Spenden an gemeinnützige Organisationen und an politische Parteien können angegeben werden.

Krankheitskosten

Außergewöhnlichen Belastungen durch Behinderungen, Krankheiten, Physiotherapie, Akupunktur oder ärztlich verordnete Arzneimittel, die von der Kasse nicht getragen werden, können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls abgesetzt werden.

Ehrenamtstätigkeit absetzen

Du bekleidest ein Ehrenamt? Dann kannst du für diese Tätigkeit ebenfalls eine Übungsleiterpauschale angeben.

Steuererklärung selbst machen: Welche Tools können hilfreich sein?

Am besten, du machst die Steuererklärung mithilfe eines Steuerprogramms oder mit einer Steuer App. Letztere bietet sich vor allem für einfache Fälle an – empfehlenswert sind zum Beispiel Steuer bot, Wiso Steuer und Taxfix.

Eine Steuersoftware ist eine gute Wahl, wenn du mehrere Anlagen ausfüllen musst und nicht sicher bist, was Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen sind. Hier wird alles genau erklärt und aufgezeigt, welche Belege du brauchst und was genau bis zu welcher Höhe abgesetzt werden kann. 

Wichtig: Egal, ob du dich für eine Software vom Discounter, für eine App oder für eine Cloud Lösung aus dem Internet entscheidest: Es muss die aktuelle Fassung sein. Eine Version vom vorigen Jahr kannst du nicht nutzen.

Tipp: Mit einer Steuer-App hast du in der Regel eine Auswahl der vergangenen 4 Steuerjahre und nach Ausfüllen der Steuererklärung kannst du sie direkt per App ans Finanzamt schicken.

Steuererklärung selbst machen: Für wen lohnt sich die Abgabe der Steuererklärung?

Auch wenn viele Arbeitnehmer und Rentner regelrecht erleichtert sind, dass sie sich die Steuererklärung sparen können, sollte man genau überlegen, ob sich diese Zeitersparnis lohnt. In vielen Fällen gibt es satte Rückzahlungen und wer die Steuererklärung nicht abgibt, verschenkt bares Geld. Schade drum.

Eine Steuererklärung lohnt sich vor allem in diesen Fällen:

  • Du hast hohe berufliche Ausgaben / Werbungskosten
  • Du hast Anspruch auf Energiekostenpauschale, aber diese noch nicht erhalten.
  • Du warst nicht im gesamten letzten Jahr beschäftigt
  • Du hast Kirchensteuer bezahlt
  • Du hast an gemeinnützige Organisationen gespendet
  • Du hast andere Sonderausgaben gehabt
  • Du bist alleinerziehend und nicht in der Steuerklasse 2 eingetragen
  • Du bekommst Arbeitnehmersparzulage
  • Du absolvierst ein Masterstudium
  • Dein Arbeitsweg ist länger als 20 Kilometer
  • Du hast dein Haus im letzten Jahr renovieren oder sanieren lassen

Was, wenn es keine Erstattung, sondern eine Nachzahlungsaufforderung gibt?

Dann kannst du dem Bescheid innerhalb von einem Monat widersprechen und deine Steuererklärung zurücknehmen. 

Steuererklärung selbst machen: vorausgefüllte Steuererklärung

Unter Elster kannst du beim Finanzamt auch eine vorausgefüllte Version abrufen. Viele deiner E-Daten, die dem Finanzamt ohnehin vorliegen, werden automatisch in deine elektronische Steuererklärung übernommen. Du musst sie also nicht erst von Hand eingegeben und sparst dir somit Arbeit und Zeit und minimierst die Gefahr von Übertragungsfehlern.

Dennoch solltest du grundsätzlich überprüfen, ob die eingetragenen Daten auch korrekt sind.

Junger Mann am Laptop mit Belegen und, Stift und Handy in der Hand

Steuererklärung in Papierform oder elektronisch?

Wer selbstständig oder gewerbetreibend ist, muss die Steuererklärung seit ein paar Jahren zwingend elektronisch abgeben. Privatleute dürfen nach wie vor auf ein Papierformular zurückgreifen, aber nur dann, wenn sie keine Einkünfte aus selbständiger, gewerblicher oder landwirtschaftlicher Tätigkeit haben.

Steuererklärung selbst machen: Du hast Fragen und kommst nicht weiter?

Nicht alle Angaben sind offensichtlich, für jeden verständlich oder eindeutig. Wenn du also irgendwas nicht verstehst oder Fragen hast, kannst du dich selbstverständlich auch direkt an dein Finanzamt wenden, dort gibt es Servicestellen für Fragen. Eine umfassende Beratung bekommst du von dort allerdings nicht.

Falls dich das Ausfüllen dennoch überfordert, dann kannst du dir bei einem Steuerberater oder bei einem Lohnsteuerhilfeverein Hilfe holen. Damit wird es natürlich deutlich einfacher, aber dieser Service ist teilweise mit hohen Kosten verbunden. Aber auch diese Kosten kannst du unter bestimmten Voraussetzungen wiederum von der Steuer absetzen.

Steuererklärung selbst machen: Welche Belege sind relevant?

Seit dem Jahr 2018 musst du, wenn du deine Steuererklärung abgibst, keine Belege mehr einreichen. Es reicht aus, wenn du diese zu Hause für mindestens ein Jahr nach Erhalt des Bescheids aufbewahrst. Nur wenn das Finanzamt konkret Einsicht verlangt, musst du die Belege vorlegen.

Gewöhne dir also am besten an, von Jahresanfang an alle Belege zu sammeln, die deinen Beruf betreffen, auch wenn du zuerst davon ausgehst, dass diese pro Jahr die 1200 Euro gar nicht überschreiten werden. Auch Belege für haushaltsnahe Dienstleistungen, Spendenbelege etc. solltest du gut aufbewahren, schon alleine aus dem Grund, dass du im darauffolgenden Jahr noch weißt, welche Ausgaben du überhaupt getätigt hast.

Was sind die aktuellen Fristen zur Abgabe der Steuererklärung?

Wie ist das eigentlich mit den Fristen für die Steuererklärung? Wenn du zur Abgabe verpflichtet bist, gilt für dich die gesetzliche Abgabepflicht. Diese endet im folgenden Jahr am 31. Juli. Aufgrund von Corona ist im Jahr 2023 die Abgabefrist bis zum 2. Oktober verlängert.

Solltest du deine Steuererklärung nicht selbst machen, sondern einem Steuerberater überlassen, hast du fast ein ganzes Jahr länger Zeit, nämlich bis zum 31. Juli 2024.

Wenn du den Termin voraussichtlich nicht einhalten kannst, solltest du bei dem für dich zuständigen Finanzamt eine Verlängerung beantragen und triftige Gründe vorliegen, ansonsten kann dein Finanzamt einen Verspätungszuschlag berechnen. Das betrifft dich allerdings nicht, wenn du die Steuererklärung freiwillig abgibst. Wer also nicht dazu verpflichtet ist, hat für die Steuererklärung für das Jahr 2022 sogar Zeit bis zum 31.12.2026.

RENTEN AUFSTOCKEN MIT VERSICHERUNGEN DER LV 1871

Es ist ziemlich sicher, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird. Absehbar ist das schon seit einigen Jahren, und zwar deshalb, weil immer weniger junge Menschen in die Rentenkasse einzahlen und dem immer mehr Rentner gegenüberstehen. Also kann man derzeit davon ausgehen, dass die Rente von morgen vermutlich vielen Rentnern nicht ausreichen wird, um den gleichen Lebensstandard wie bisher aufrechtzuerhalten.

Möglichkeiten, um dies auszugleichen, gibt es viele: In der Rente weiterarbeiten oder aber sich rechtzeitig absichern. Dafür bietet die LV 1871 verschiedene Lösungen an, zum Beispiel eine private Rentenversicherung in unterschiedlichen Modellen und Varianten, sodass für jeden Bedarf und jedes Budget eine passende Absicherung möglich ist.

Du stellst mit einer privaten Altersvorsorge sicher, dass du in der Rente nicht permanent kürzer treten musst, sondern deine Rente so richtig genießen kannst, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Das ist vermutlich das, was sich jeder von seiner Rente wünscht: ein unbeschwertes und finanziell unbesorgtes Dasein als Rentner.

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