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Der Tod eines geliebten Familienmitglieds bedeutet für die Hinterbliebenen fast immer eine große Herausforderung: Der Verlust muss akzeptiert und verarbeitet werden, die Trauer kann monate- oder sogar jahrelang die Familie begleiten. Insbesondere für Kinder ist der Tod einer nahestehenden Person ein einschneidendes Erlebnis, das den Umgang mit Abschied und Verlust für immer formen kann. Hier können Eltern mit einigen grundlegenden Verhaltensweisen maßgeblich dazu beitragen, dass ihre Kinder positiv und selbstbewusst mit dem Sterben und der Trauer danach umzugehen lernen.

Kinder in den Trauerprozess miteinbeziehen

Viele Eltern neigen dazu, den Tod und das Sterben von ihren Kindern fernzuhalten, um sie nicht zu belasten oder zu ängstigen. Doch genau dieses Verhalten macht es den Kindern schwer, ein positives Verhältnis zur Sterblichkeit und ein gesundes Trauerverhalten zu entwickeln. Therapeuten und Trauerbegleiter empfehlen deshalb, Kinder von Anfang an in die Abschiedsphase miteinzubeziehen.

Das beginnt bereits bei der Art und Weise, wie Eltern ihren Kindern vom Tod erzählen: Experten raten, blumige Umschreibungen wie „den ewigen Schlaf“ zu meiden. Kinder können daraufhin beispielsweise eine extreme Angst vor dem Einschlafen entwickeln und sich sorgen, selbst irgendwann einfach nicht mehr aufzuwachen.

Stattdessen sollte der Tod gegenüber den Kindern als ganz normaler Teil des Lebens beschrieben und vorgestellt werden. Eindrückliche Beispiele können dabei je nach Alter des Kindes dabei helfen, die Konsequenzen des Sterbens zu verdeutlichen. Sätze wie, „Oma kommt nicht mehr mit zum Sonntagsspaziergang“, oder, „Opa wird uns nicht mehr besuchen“, bereiten Kinder auf die unumkehrbare Endgültigkeit des Todesfalls und seiner Folgen vor.

Es empfiehlt sich auch, dass Kinder sterbende Menschen im Krankenhaus oder in der Pflegestation besuchen dürfen. Zum einen haben sie so Zeit, Abschied zu nehmen und noch einmal die letzten Tage und Stunden mit dem Patienten ganz bewusst wahrzunehmen und auszuschöpfen.

Zum anderen bieten sich auch hier Gelegenheiten, den Tod als normalen, natürlichen Bestandteil des Lebens vorzustellen. So fragen viele Kinder nach den Geräten und Schläuchen, die häufig in den Krankenhauszimmern herumstehen. Eltern sollten erklären, was es mit den Gegenständen auf sich hat, statt sie zu ignorieren. So führen sie Kinder über ihre Neugier und Wissensdurst an die ungewohnte Situation heran, statt ihre Angst vor dem Unbekannten zu nähren.

Trauerbegleiter empfehlen außerdem, den Krankenhausbesuch mit den Kindern nicht zu einem Höhepunkt des Tages, sondern zu einer Erledigung unter vielen zu machen. Wenn die Familie anschließend ein Eis essen oder ins Kino fährt, hilft das den Kindern, auch den Krankenhausbesuch als Bestandteil ihres Alltags zu akzeptieren.

 

Für eine positive Trauerbewältigung sollten Kinder mit ihrer Trauer nicht alleine gelassen werden.

Ehrlichkeit und Offenheit — auch wenn es schwer fällt

Kommt es schließlich zum Todesfall, drängen sich bei Kindern viele Fragen auf: Wo ist der geliebte Mensch auf einmal? Wieso ist er einfach „verschwunden“? Warum kann ich nicht mehr bei ihm sein? Fragen wie diese sind für Eltern, die selbst in der Trauerphase stecken, schwer zu ertragen — und doch ist es wichtig, die Fragen der Kinder so ehrlich wie nur möglich zu beantworten.

Zu Unrecht scheuen sich dabei viele Eltern, ihre Trauer oder Schmerzen zu zeigen, um abermals ihre Kinder zu schonen. Stattdessen sollte das Gespräch gesucht werden, indem die Eltern die Gründe ihrer Traurigkeit erklären. So lernen Kinder nicht nur, dass Trauer ein normales, gesundes Verhalten ist, sondern bekommen darüber hinaus die Gelegenheit, zu trösten und Fürsorge zu zeigen — soziale Kernkompetenzen, die Kinder in diesen Situationen erlernen und „ausprobieren“ können.

Die Organisation des Begräbnisses und der letzte Besuch des aufgebahrten Toten sind weitere Möglichkeiten für das Kind, endgültig Abschied zu nehmen. Gemeinsam können Eltern mit ihren Kindern einen Sarg und Grabstein auswählen und sich am Bett des Verstorbenen ein letztes Mal verabschieden. Dadurch lernen Kinder, dass der Tod wirklich endgültig ist, der Mensch später in einem Sarg oder in einer Urne liegen und nicht wiederkommen wird.

In den Tagen, Wochen und Monaten nach der Beerdigung können Kinder ganz unterschiedliche Reaktionen auf den Verlust zeigen, von Trauer über scheinbar grundlose Ausgelassenheit bis hin zu großer Angst. Kinder neigen dazu, in Schüben, statt in langen Phasen zu trauern — dafür sollten Eltern Verständnis zeigen. In diesen schwierigen Zeiten kann sich die Familie als Trauergemeinschaft verstehen, die füreinander da ist, aber niemandem zu einem bestimmten Umgang mit dem Tod zwingt.

Gänzlich sollten Kinder aber nicht mit der neuen Situation allein gelassen werden. Hin und wieder dürfen Eltern durchaus ein Gespräch über den Verstorbenen oder den Tod anbieten. So bekommt der Nachwuchs die Gelegenheit, offene Fragen zu stellen, Ängste zu äußern oder einfach nur zu spüren, dass er nicht allein mit seiner Trauer ist.

Das Umfeld sensibilisieren

Nach einem Todesfall sollten Eltern darüber nachdenken, ob sie das direkte Umfeld des Kindes sensibilisieren und über die Umstände aufklären wollen. Lehrer, Erzieher und Betreuer wissen so um die Gründe für mögliche Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und können entweder direkt auf sie oder die Eltern zugehen. Wenn der Trauerprozess nicht zu enden scheint oder droht, das Kind in Depressionen zu stürzen, können Eltern und Kind gemeinsam Trauergruppen aufsuchen.

In diesem geschützten Rahmen können Kinder über ihre Gefühle sprechen und lernen, dass sie mit ihren Ängsten oder Sorgen nicht allein sind. Grundsätzlich aber gilt bei allen Verhaltenstipps und Umgangsformen mit einem Kind während der Trauerzeit: Niemals darf der Nachwuchs zu etwas gezwungen werden. Stattdessen sollten Kinder zum Trauerprozess eingeladen und Möglichkeiten zum Gespräch angeboten bekommen.

Das Gefühl, sich mit ihren Fragen an ihre Eltern oder andere nahestehende Bezugspersonen wenden zu können, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, ein gesundes Verhältnis zum Tod und der Sterblichkeit zu entwickeln.

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