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Am 18. September 1970 verstarb Jimi Hendrix an einer Überdosis, Schlaftabletten und Alkohol. Er hinterließ eine trauernde Musikwelt, die er zeitlebens mit seinem Gitarrenspiel begeistert und geprägt hatte. Bis heute ranken sich zahllose Mythen und Geschichten um das Privatleben des charismatischen Gitarristen. Im Laufe seiner Karriere hatte er mit einem zunehmend exzessiven Drogenkonsum, Angststörungen und Depressionen zu kämpfen. Nach seinem Tod nahmen diese Geschichten kein Ende, sondern wurden um ein neues, spektakuläres Kapitel ergänzt: Der verstorbene Hendrix sei dem legendären „Club 27“ beigetreten – eine Gemeinschaft berühmter Musiker, deren Tode bis heute abenteuerliche Verschwörungstheorien umgeben. In diesem Beitrag findest du eine Liste der Mitglieder des Club 27.

Liste: Club 27 Members

  1. Jimi Hendrix
  2. Janis Joplin
  3. Kurt Kobain
  4. Amy Winehouse
  5. Brian Jones
  6. Jim Morrison
  7. Robert Johnson
  8. Linda Jones
  9. Anton Yelchin
  10. Alexandra (Doris Nefedov)
  11. Roger Lee Durham
  12. Chris Bell
  13. Jonathan Brandis
  14. Pete Ham
  15. Richard Turner
  16. Joe Henderson
  17. Jesse Belvin
  18. Alexander Bashlachev
  19. Jacob Miller
  20. Benjamin Keough
  21. Alan Wilson
  22. Ron McKernan
  23. Kristen Pfaff
  24. Alexandre Levy
  25. Louis Chauvin
  26. Nat Jaffe
  27. Doug Watkins
  28. Rudy Lewis
  29. Rockin‘ Robin Roberts
  30. Dickie Pride
  31. Malcom Hale
  32. Ria Bartok
  33. Arlester „Dyke“ Christian
  34. Leslie Harvey
  35. Wallace Yohn
  36. Dave Alexander
  37. Gary Thain
  38. Evangelina Robredo Galanes
  39. Helmut Köllen
  40. Debbie Weems
  41. D.Boon
  42. Alexander Baschlatow
  43. Amar Singh Chamkila
  44. Pete de Freitas
  45. Mia Zapata
  46. Richey James Edwards
  47. Randy Walker
  48. Patrick „Fat Pat“ Hawkins
  49. Freaky Tah
  50. Sean McCabe

Der Club 27 hat viele berühmte Mitglieder, wie Amy Winehouse, Janis Joplin oder auch Kurt Cobain.

Was ist der „Club 27“?

Als „Club 27“ wird eine Gruppe von einflussreichen Musikern bezeichnet, die allesamt im Alter von 27 Jahren gestorben sind. Zum Kern dieses Clubs zählen Jimi Hendrix, Hippie-Legende Janis Joplin, The-Doors-Frontmann Jim Morrison, Rolling-Stones-Gitarrist Brian Jones und schließlich Nirvana-Gründer Kurt Cobain. Doch die Liste wird ständig um weitere Musiker des 20. Jahrhunderts erweitert, die mit jenem unheilvollen Alter verstarben. Auch Amy Winehouse, die 2011 umkam, wurde schlagzeilenwirksam dem Club hinzugefügt. Wie aber wurde der „Club 27“ eigentlich so berühmt?

Der Club der 27 entstand tatsächlich durch Cobains Mutter, die kurz nach dem Suizid ihres Sohns 1994 in einem Interview mit der Zeitung „The Daily World“ den „Club 27“ (auch „Forever 27 Club“) ins Rampenlicht zerrte. In jenem Interview kommentierte sie den Tod ihres Sohnes: „Jetzt ist er von uns gegangen und diesem blöden Club beigetreten. Ich habe ihm gesagt, er soll diesem blöden Club nicht beitreten.“

Diese Äußerung weckte die Neugier der Medien und die Vorstellungskraft der Menschen. Nach und nach griffen Internetforen und Radiostationen den Mythos des „Club 27“ auf und spekulierten, warum scheinbar so viele Musiker in diesem jungen Alter verstarben.  Schnell wurden neben dem Todesalter weitere Gemeinsamkeiten zwischen Hendrix, Cobain, Joplin & Co. gefunden. Allen voran: Ein exzessiver Lebensstil, geprägt von Drogenmissbrauch und Alkoholsucht – und ein weitreichender musikalischer Einfluss, sowie eine charismatische Bühnenpräsenz.

Für viele Menschen genügen diese Gemeinsamkeiten, um an mehr als nur einen Zufall zu glauben. Selbst Journalisten wie Michael Pilz befeuerten den „Fluch des Club 27“ über die Jahre mit waghalsigen Aussagen. So schrieb er für „Die Welt“ in einem Zeitungsartikel, dass der Club 27 kein Mythos sei. Im Gegenteil könnten Wissenschaftler sogar belegen, dass es statistisch auffällig viele Musiker gäbe, die in diesem Alter gestorben seien. Zahlen, Belege oder andere Quellen für diese Aussage zitiert der Journalist allerdings nicht. Und das wohl aus gutem Grund, denn haltbar ist der Mythos vom verfluchten „Club 27“ in keiner Weise. In vielen Foren, die Bilder, Trauersprüchen, Nachrichten oder Gedenktexte enthalten, werden die Geschichten des Clubs 27 am Leben gehalten.

Der Club 27 – eine geschlossene Gesellschaft

Zwar wird die Liste der Mitglieder des Club 27 manchmal auch um Schauspieler, Künstler und Sportler erweitert, tatsächlich bekannt ist der Club aber vor allem durch die weltberühmten Musiker. Also wer darf oder muss diesem exklusiven Club beitreten? Die Spekulationen überschlagen sich, ebenso wie die Erklärungsversuche. Neben Quaterlife Crisis, Mordtheorien oder auch der Vermutung, einige Künstler würden ihren Tod mit 27 Jahren nur vortäuschen, ist alles dabei.

Ein Mythos, der widerlegt werden kann?

Auch Jimi Hendrix gehört zum Club 27.

Wer sucht, der findet: Was einer Binsenweisheit gleicht, kennt die Psychologie als „selektive Wahrnehmung“. Diese scheint auch im Fall des „Club 27“ verantwortlich, für die nicht enden wollende Popularität dieses Mythos zu sein. So lässt sich beispielsweise mit etwas Recherche und der Suche an den richtigen Orten die Zahl 27 zu einem bedeutungsschweren Symbol stilisieren, das nur noch wenig mit den Biografien von Hendrix, Cobain, Joplin & Co. zu tun hat. Die Bibel kennt zum Beispiel 27 Bücher im neuen Testament oder erzählt von exakt 27 Generationen, die den sagenhaften König David von Jesus Christus trennen. Klingt vielsagend, hat aber nichts weiter zu bedeuten. Auch lassen sich problemlos zahllose weitere Clubs wie der „Club 33“ oder „Club 42“ gründen, in denen eine ganze Reihe von Musikern versammelt werden können, die in jenem Alter verstorben sind.

Ein Blick in die Statistiken offenbart, dass Aussagen wie die von Michael Pilz nicht haltbar sind. Eine Studie der Universität Queenslands (Australien) wies Ende 2011 nach, dass es keine statistische Auffälligkeit für die Anzahl der verstorbenen 27-jährigen Musiker gebe, aber sehr wohl besonders viele Stars zwischen 20 und 40 Jahren umkommen würden. Eine Studie der John Moores University in Liverpool belegt diese Zahlen und wies darüber hinaus nach, dass die Sterbewahrscheinlichkeit von Musikern insbesondere in den ersten fünf Jahren des Durchbruchs besonders hoch sei. Hier würden Erfolgsdruck, das ungewohnte Rampenlicht und Stress am intensivsten die psychische und körperliche Gesundheit der Betroffenen angreifen.

Gerade in den 1960er und 1970er Jahren, in denen ein Großteil der „Club 27“-Mitglieder auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs angelangt waren, kommt außerdem ein reger Kontakt mit den damaligen Modedrogen LSD, Kokain und Alkohol hinzu – eine lebensbedrohliche Kombination aus Rampenlicht-Effekt und Rauschmitteln. Der „Club 27“ bleibt ein Mythos, der nicht belegt werden kann. Aber sich gerade durch die Bekanntheit seiner Mitglieder hat er sich hartnäckig im Gedächtnis der Popkultur verankert.

Eine sich selbsterfüllende Prophezeiung

Mittlerweile hat sich der „Club 27“ zu einer Art selbsterfüllenden Prophezeiung entwickelt: Wie ein Damoklesschwert scheint dieser Club über Musikern zu schweben, die das offenbar verhängnisvolle Alter erreichen. So schreibt der Journalist Josh Hunter in seinem Buch „The 27s: The Greatest Myth of Rock & Roll“ von einem Interview mit Britney Spears, in dem die Sängerin ihre Furcht vor ihrem 27. Geburtstag beschrieben habe. Auch Amy Winehouse soll ihrem Assistenten mehrfach ihre Angst gebeichtet haben, dem „Club 27“ beizutreten. Dass die Sängerin nach einer Alkoholvergiftung tatsächlich im Alter von 27 Jahren verstarb, befeuerte Verschwörungstheoretiker, die für die Tode der „Club 27“-Mitglieder Mordkomplotts und sogar übersinnliche Phänomene verantwortlich machen.

Doch der Blick in die Statistik und die Psychologie zeigt: Dieses popkulturelle Phänomen hat weniger mit übersinnlichen Mächten oder weitreichenden Verschwörungen, als vielmehr mit selektiver Wahrnehmung zu tun. Hendrix, Johnson, Joplin, Cobain – die Kernmitglieder des Klubs – wurden zum Opfer des Rocker-Images, mit dem sie sozialisiert wurden. Drogen- und Rauschmittelmissbrauch, sowie unbehandelte psychische Traumata setzten ihren Karrieren ein tragisches Ende. Sie alle haben es dennoch verdient, für ihre musikalischen Meilensteine und nicht wegen eines unglücklichen Zufalls in Erinnerung gehalten zu werden.

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